Samten weicher Stimmklang: Entdecke unbekannte Dimensionen deiner Stimme

Kennst du deine Stimme? Hast du schon einen weichen Stimmklang? Die meisten wissen gar nicht genau, wozu die eigene Stimme in der Lage ist und wie viele wunderschöne Feinheiten es da zu hören gibt. Vielleicht geht es auch dir so. Das liegt nicht an mangelndem Interesse, sondern daran, dass wir nicht gewohnt sind, darauf zu achten. Uns fehlt einfach die Übung. Doch wer glücklich mit der eigenen Stimme sein will oder sogar anstrebt, andere damit zu begeistern, der sollte wissen, wo die Stärken seiner eigenen  Stimme sind.

Die gute Nachricht ist: Du hast eine ganz besondere Stimme! Jede Stimme ist einzigartig schön! Ich zeige dir heute, wie du das herausfindest. Und da es keine schlechte Nachricht gibt, legen wir los! 🙂

Unglaublich viele Menschen mögen den Klang ihrer Stimme nicht besonders. Vielleicht denkst auch du, deine Stimme klinge langweilig oder einfach nicht so schön. Das wäre sehr schade. Denn diese Einstellung wird der individuellen Stimme nicht gerecht. Ganz wichtig deshalb: Wenn du eine weichere Stimme möchtest, dann geht es dabei um deine eigene, persönliche Stimme.

Stimme verändern heißt auch, die Einstellung zu unserer Stimme verändern! Wenn du eine schöne Stimme haben möchtest, dann lerne sie jetzt kennen und erfahre, wie du einen weichen Stimmklang bekommst.

Ich erkläre dir im Folgenden mit einem ganz einfachen Trick, wie das funktioniert.

Stimme aus Samt und Seide ohne Druck?

Wer wünscht sich das nicht. Dafür widmen wir uns heute zwei Aspekten:

1. Wir benutzen die richtige Technik.
2. Wir sorgen für  perfekte Umgebungsbedingungen.

Mit der richtigen Technik lässt du deine Stimme frei schwingen. Dann klingt der Ton weich und voller Leichtigkeit. Die Umgebung, also der Raum, in dem unsere Stimme schwingt, wirkt wie ein automatischer Verstärker für unseren Ton. So kann unsere Stimme bis zu zehnmal voller erklingen als normalerweise.

Durch die Verstärkung fallen dir auf einmal Anteile in deiner Stimme auf, die du vorher noch nie gehört hast: Höhen, Tiefen, Brillanz, Tragweite, Obertöne… Das schöne ist: Je öfter du die Übung machst, desto mehr Klang-Nuancen wirst du wahrnehmen. Dein Ton ist wie ein wunderschönes Parfum. Am Anfang nehmen wir vielleicht nur die Basisnote wahr. Je öfter wir aber daran riechen, desto mehr erkennen wir, wie interessant und facettenreich der Duft ist.

Die Übung

Ich beschreibe zuerst die richtige Technik:

Wie in meinem Video lässt du im dreiteiligen Atemrhythmus ein langgezogenes „mmmm“ erklingen. Diesen Ton „ziehst” du mit einer Handbewegung aus der Nase. Im Mund lässt du ganz viel Raum, als würdest du gähnen, doch die Lippen bleiben geschlossen. Produziere auf diese Art und Weise nun verschiedene Töne (je einen Ton pro Atemzug) und höre sie dir an. Höre ihnen nach. Auch ein passendes Material zum Anfassen kann dir für einen weichen Stimmklang bei dieser Übung helfen. Lasse dafür ein weiches Tuch aus Samt oder Seide durch deine Hände gleiten und genieße intensiv das passende Gefühl zu deinem Ton.

Beachte fürs Zuhören am besten diese vier goldenen Regeln:

Augen zu

Loslassen

Ohren auf

Neugierig sein

Bade in deinem Ton

Jetzt kommt der Hall ins Spiel. Normalerweise will man Hall, zum Beispiel bei Tonaufnahmen, ja unbedingt loswerden. Aber der Hall im Raum kann wie ein unglaublicher Booster für die Stimme wirken. Die beschriebene Übung funktioniert natürlich auch in einem Raum ohne Hall. Der Effekt, der dich zum Lauschen und Staunen bringt, ist dann aber nicht derselbe. Es ist dann nicht so beeindruckend.

Als Stimmverstärker geeignete Räume sind:

das Badezimmer

das Treppenhaus

Leere Räume

Kirchen

Hallen

Tunnel

Bleiben wir mal beim Badezimmer. Das ist für alle gut zu erreichen. Außerdem tut eine erhöhte Luftfeuchtigkeit den Stimmlippen gut.

Führe also die oben beschriebene Übung im Badezimmer durch und lass dich vom Klang überraschen, der nun von allen Wänden auf dich zurück schallt. Versuche mit diesem Klang in Resonanz zu gehen. Schließ die Augen und höre dir den Ton an, als wäre es gar nicht dein eigener. Fühle! Es ist eine Entdeckungsreise.

Vielleicht findest du sogar den Raumton, bei dem deine Stimme nochmal extra verstärkt und getragen wird. Lass dich nicht verunsichern: Deine Stimme klingt in hallenden Räumen viel lauter, selbst wenn du das Gefühl hast, den Ton leise und weich zu produzieren. Und genau das ist die Chance, deinen weichen Stimmklang zu entdecken, ohne zu drücken und die Stimme zu belasten.

Weicher Stimmklang für dich und andere

Ich würde mich freuen, wenn du deine Erfahrungen mit mir und den anderen Lesern und Leserinnen teilst. Schreib dazu einfach in die Kommentare, was du neues in deiner Stimme hören konntest. Auch der Versuch, die eigene Stimme mit den richtigen Worten zu beschreiben, verbessert unsere Aufmerksamkeit und führt zu einer immer genaueren Wahrnehmung.

Jetzt wünsche ich dir gute Entspannung bei einem ausgiebigen Stimmbad. Viel Spaß mit deinem weichen Stimmklang 🙂